EMMA TALBOT

In the End, the Beginning, 2023
Installationsansicht Kesselhaus, Kindl-Zentrum für zeitgenössische Kunst 2023/2024
Courtesy: Emma Talbot, Petra Rinck Galerie Düsseldorf, Galerie Onrust Amsterdam
Photo: Jens Ziehe

11.09.24-05.01.25

Eröffnung: Di, 10.09.2024, 19:00

Emma Talbot

In Emma Talbots multimedialen Arbeiten ist das Gespenstische in einem bizarren Ausmaß präsent. Das Werk der 1969 in den englischen Midlands geborenen Künstlerin beschäftigt sich mit einer Außenwelt, die unsere innere Welt verstört und erschüttert. Ausgangspunkt sind subjektive, intuitive Zeichnungen, aus denen sowohl auf Seide gefertigte Malereien als auch skulpturale Ensembles und filmische Animationen entstehen. Im Projektraum Garage wird die Künstlerin einen über dreizehn Meter langen bemalten Seidenbehang mit dem Titel Ghost Calls zeigen. Dargestellt sind weibliche Geister, die eine Gegenwelt bevölkern; sie bewegen sich durch eine psychologische Landschaft und erkennen sich selbst als Teil des Prozesses von Leben und Sterben in der Natur.

Formal kombiniert die Künstlerin Figürliches mit Ornamentik und Mustern sowie mit eigenen Texten. In dicht verwobenen, traumhaften Sequenzen beschreiben ihre Malereien unsere heutige Zeit, eine Zeit der Störungen und der Extreme, die unser Leben, unsere Umwelt und unsere Zukunft auf vielfältige Weise beeinflussen und gefährden. Erstmalig wird Emma Talbot in Wien zudem ihre filmische Animation über die Seegraswiesen in Schottland und deren Beitrag zum Klimagleichgewicht zeigen. Der Film entsteht auf Einladung von WWF und ArtWise. Um den Verlust von Seegraswiesen auszugleichen, wurden vor mehreren Jahren in verschiedenen Ländern der Erde Wiederansiedlungsversuche – sogenannte „Seawilding-Projekte – gestartet. Animierte Ausschnitte aus Emma Talbots Zeichnungen führen in diesen für eine Vielzahl an Meeresarten schützenswerten Lebensraum. Mit dieser Ausstellung sind Arbeiten von Emma Talbot erstmals in Österreich zu sehen.

Über die Künstlerin
Emma Talbot wurde 1969 in Stourbridge geboren und studierte am Birmingham Institute of Art and Design und am Royal College of Art in London. Die Künstlerin wohnt in London und Italien und ist Gewinnerin des 8. Max Mara Art Prize for Women. 2022 war sie in der Hauptausstellung The Milk of Dreams der Biennale Venedig vertreten. Ihre Arbeiten wurden u. a. ausgestellt in der Whitechapel Gallery, London, der Collezione Maramotti, Reggio Emilia, im Beiqiu Museum of Contemporary Art, Nanjing, bei Victoria Miro, London, und Eastside Projects, Birmingham, im Kunsthaus Pasquart, Biel, bei Arcadia Missa, New York, im KM21, Den Haag, und in der Turner Contemporary, Margate, Kent, im Freud Museum London, der Lisson Gallery, London, der Galerie Onrust, Amsterdam, der Petra Rinck Galerie, Düsseldorf, im Neuen Aachener Kunstverein und in der Tate St Ives.


Kuratorin
Barbara Horvath